U19-Spiel wird zur Nebensache

Verletzungen gehören zum Sport dazu und können leider nicht immer verhindert werden. Besonders dramatisch wird es allerdings, wenn ein Spieler nach einer Verletzung nicht mehr selbst in der Lage ist aufzustehen und im schlimmsten Fall mit dem Krankenwagen abtransportiert werden muss.

Diese Situation gab es am letzten Sonntag im Heimspiel der A-Jugend der Jugendhandball-Akademie Neuhausen-Ostfildern (JANO) gegen den Nachwuchs von H2Ku Herrenberg. In der 50. Spielminute verdrehte sich ein JANO-Spieler bei dem Versuch, einen Abpraller zu holen, so unglücklich das Bein, dass er sich dabei die Hüfte auskugelte und schreiend auf dem Boden liegen blieb. Sofort war klar, dass etwas Schlimmes passiert ist und ein medizinisches Notfallteam sich um den Verletzten kümmern muss. Der zufällig anwesende ausgebildete Rettungshelfer und als Handballtrainer in der Region bekannte Florian Beck koordinierte die Erstmaßnahmen und versorgte gemeinsam mit Offiziellen und den Eltern den Patienten. Nach quälend langen Minuten kam der Notarzt, kümmerte sich direkt auf dem Spielfeld um den Verletzten und organisierte nach rund 50 Minuten den Abtransport. Die Frage stand nun im Raum, ob das Spiel beim Stand von 24:18 für die Filder-Falken weitergespielt wird.

„Ein riesiges Kompliment sowohl an die Schiedsrichter und auch an den Gegner, die uns die komplette Entscheidung überließen, wie denn nun weiter verfahren wird“, sagen die Trainer Alexander Adam und Jens Geiselhart. Die Jugendlichen der JANO wollten zwar zunächst für ihren verletzten Mitspieler die Partie nochmals aufnehmen, aber es wurde dann doch entschieden, die Begegnung abzubrechen. „Wie das Spiel letztlich gewertet wird, ist aktuell völlig zweitrangig. Viel wichtiger ist, dass unser Spieler wieder gesund wird, was die erste Diagnose zum Glück auch bestätigt hat“, so Adam/Geiselhart, denen aber etwas anderes unheimlich wichtig ist:

„Vielen Dank an das Team aus Herrenberg mit den Trainern Tim Gauß und Luca Waidelich an der Spitze, deren vorbildliches faires Verhalten uns den allergrößten Respekt abverlangt sowie das sensible Verhalten des jungen Schiedsrichtergespanns Lukas Ader und Carsten Lehmkühler.“